EIBENNADELN  ZUPFEN – DAS WIE UND WARUM

Nadeln zupfen ist eine Tätigkeit, die in der Bonsai-Kunst häufig eingesetzt wird. Dies ist auch bei Eiben der Fall. Eiben können explosionsartig reagieren, wenn ihre Pflege darauf abgestimmt ist, so dass sie unmittelbar nach dem zupfen massenhaft Knospen bilden. Da wir dies nun wissen, bedeutet es nicht unbedingt, dass jede Eibe unbedingt gepflückt werden sollte. Das zupfen der Nadeln sollte IMMER einen Zweck erfüllen. Wenn Sie sich darüber nicht im Klaren sind, lässt man das Zupfen besser sein. In der Natur sind Eiben in der Lage, die Bildung ihrer Knospen selbst zu regulieren bzw. zu bestimmen. Beispielsweise kann eine alte Eibe im Laufe der Jahre die Knospenbildung minimieren und dann bei klarem Himmel blitzartig Knospen bilden. Zeiträume von bis zu 10 Jahren kann Sie mühelos überbrücken. Wissenschaftler auf der ganzen Welt sind sich immer noch nicht einig, warum alte Eiben so reagieren. Eiben entwickeln nur dann Knospen, wenn die Bedingungen günstig sind. Nicht weil wir es wollen. Nur wenn sie es KÖNNEN. Wenn Sie sich zum Beispiel Eiben ansehen, die einen trockenen Sommer überstanden haben, werden Sie feststellen, dass sie kaum neue Knospen hervorgebracht haben. Zurück zum Thema Nadeln zupfen. Wie gesagt, die Eibe ist in der Lage, an Stellen, an denen Nadeln vorhanden sind, Knospen auszubilden.

Warum sollten wir unsere Bonsai-Eibe also dem Stress des Nadelzupfens aussetzen?

Wenn wir Eiben in der Natur betrachten, sehen wir, dass die Eiben Nadeln abwerfen. Oft am Ende ihrer aktiven Wachstumsphase. Die Anzahl der fallenden Nadeln hängt wiederum von den Standortbedingungen der Eibe ab. Wenn die Bedingungen im Folgejahr günstig sind, kann man sehen, dass die Eibe viele Knospen bildet. Eiben können die Knospenbildung daher auch selbst durch das Abwerfen von Nadeln bestimmen. Wenn die Eibe Nadeln abwirft, wird ein Hormon ausgeschüttet. Die Menge des vorhandenen Hormons wird durch mehrere Faktoren bestimmt. Die beiden wichtigsten davon sind:

  • Die in der Rinde vorhandene Wassermenge.
  • Die Menge an Zucker, die in der Rinde vorhanden ist.

Je mehr Wasser und Zucker vorhanden sind, desto besser kann das ausgeschüttete Hormon seine Aufgabe erfüllen. Der Zucker entsteht bei der Photosynthese der Eibe. Einen Teil davon verbraucht die Eibe während der Vegetationsperiode, den Großteil speichert sie jedoch in ihrer Rinde. Es dient sozusagen als Reserve. Je gesünder der Baum (dunkelgrüne Farbe und glänzende Nadeln), desto mehr Zuckerreserven sind in seiner Rinde enthalten.

Kurz gesagt spielen mehrere Faktoren eine Rolle, damit ein Taxus viele Knospen entwickeln kann. Es gibt ein Minimum an Knospen, wenn:

  • Die Eibe wird unregelmäßig und wenig bewässert.
  • Die Standort der Eibe im Schatten ist.
  • Die Eibe wird nicht oder nur sparsam gedüngt.
  • Die Nebari- oder Wurzelbasis trocknet zu schnell aus.
  • Die Bodenmischung ist nicht ausreichend sauer oder zu kalkhaltig.

Der aufmerksame Leser kann daher schlussfolgern, dass die Knospenbildung in

direktem Zusammenhang mit dem Gesundheitszustand der Eibe (also der Wuchskraft der Eibe) steht. Wenn die Eibe in einem guten bis sehr guten Gesundheitszustand ist, können wir eine Eibe den Stress des Nadeln Zupfens aussetzen. Schwache Eiben, auf die eine oder mehrere der oben genannten Regeln zutreffen, lassen wir in Ruhe. Wir zupfen auf keinen Fall Nadeln, sondern sorgen dafür, dass die Eibe zunächst kräftig wird.

Welche Zeit?

Nicht jede Jahreszeit ist für die Eibe gleichermaßen günstig, um Nadeln zu zupfen. Sie schädigen nämlich die Rinde, sobald Sie zur falschen Jahreszeit zupfen. Seien Sie sich dessen bewusst. In den folgenden Monaten sollte man besser keine Eibennadeln pflücken:

  • März
  • April
  • Mai (Anfang des Monats)

In den genannten Monaten sind die Wachstumszellen in voller Entwicklung. Aufgrund des hohen Wassergehalts sind die Zellen sehr empfindlich. Leicht reißen dann die Zellwände. Auch wenn die Nadeln mit äußerster Sorgfalt gezupft werden, kann ein Schaden entstehen.

Wie man zupft?

Wie bereits erwähnt, MUSS das Zupfen von Eibennadeln einen Zweck dienen. Ziele können sein:

  • Grundlegende Gestaltung (Stilart des Bonsai)
  • Auffüllen eines Plateaus (Erhalten des Bonsai)

Wenn die Eibe in ihrer Krone ausgereift ist, sollte sie nur sehr sparsam gezupft werden. Bearbeiten Sie nur die Kurztriebe und erhöhen Sie die Dichte der Plateaus nicht durch Zupfen. Ist die Dichte zu groß, sterben Teile aufgrund von Lichtmangel ab.

Die Technik des zupfens ist einfach und schnell durchzuführen, aber zupfen Sie die Nadeln IMMER in Wuchsrichtung des Astes. Konzentrieren Sie sich vor allem auf die alten (mehrjährigen) Nadeln. Man erkennt sie oft an ihrer Länge und Farbe. Alte Nadeln sind meist länger und dunkler gefärbt. Und dann zupfen Sie ALLE alten Nadeln ab. Nicht hier und da nur eine Nadel.

Die Nadeln der in diesem Jahr neu entstandenen Triebe zupft man nicht.

 

 

Dann hat man die alten Nadeln abgezupft und der Ast sieht nicht mehr nach viel aus. Oftmals auch der Grund, warum viele Bonsai-Liebhaber die Nadeln nicht zupfen. Sie konzentrieren sich auf das Aussehen ihres Bonsai, vergessen aber, dass der Bonsai gerade durch das Zupfen von Nadeln schöner wird. Es ist also nur vorübergehend.

Welche Äste zupft man und welche nicht?

Um aus einer Eibe einen guten Bonsai zu machen, müssen Sie eine Auswahl an Zweigen treffen. Und mit Auswahl meine ich das Schneiden. Da der Taxus von Natur aus hartes Holz hat, lassen sich manche Äste nicht oder nur sehr schwer biegen. Nutzen Sie daher beim Gestalten möglichst flexible Äste. Doch es gibt noch eine zweite Regel, die Sie beachten sollten, sobald Sie eine Eibe gestalten möchten.

Wenn Sie sich die Äste und Zweige der Eibe genau ansehen, können Sie Zweige entdecken, die KEINE Endknospe haben. Diese Zweige werden Kurztrieb genannt. An diesen Zweigen erscheinen meist die Früchte. Die Langtriebe haben am Ende des Zweiges eine Endknospe. Das Bild unten zeigt den Unterschied zwischen Kurz- und Langtriebe.

HINWEIS: Die Länge des Zweigs sagt nichts darüber aus, ob es sich um einen Langtrieb oder einen Kurztrieb handelt.

Kurztriebe sollten möglichst weggelassen werden, sobald Sie eine Eibe gestalten.Sie bauen Ihren Bonsai  möglichst aus Ästen auf, die das Gerüst bilden (dicke Basisäste) mit den daran befestigten Langtrieben.

Neue Triebe beim zupfen Schneiden?

Neben dem Versuch, so viele alte Nadeln wie möglich abzuzupfen (am besten alle), müssen Sie auch kritisch auf die Länge der neuen Triebe achten, die sich an den Enden der abgezupften Zweige befinden. Versuchen Sie, sich die folgende Regel zu merken:

Wenn der neue Trieb am gezupften Ast länger als 5 cm ist, schneiden Sie das überschüssige neue Grün ab. Mit anderen Worten. Der neue Trieb an einem gezupften Ast ist NIEMALS länger als 5 cm! Wenn der neue Trieb relativ lange Nadeln hat, können Sie beim Zupfen auch ein paar neue Nadeln zupfen. Tun Sie dies nur, wenn Ihre Eibe extrem wüchsig ist.

Zum schluss:

In diesem Artikel habe ich nur über das Zupfen der Eibennadeln gesprochen. Sehr gute Ergebnisse lassen sich auch durch das Schneiden der Nadeln erzielen, anstatt sie zu zupfen. Die Technik funktioniert schneller, erfordert aber eine ruhige Hand. Das Endergebnis ist letztendlich das gleiche.

Außerdem kann ich es nicht oft genug wiederholen: Das Nadel zupfen bringt nur dann Erfolg, wenn Ihre Eibe stark genug ist, dem Zupfen standzuhalten. Frisch eingetopfte Bäume und schwache Eiben zupft man NICHT. Beachten Sie auch, dass Wasser und Düngung äußerst wichtig sind, um eine schöne, volle Nadelpracht auf einem Taxus-Bonsai zu erhalten. Die Düngung der Bonsai hört nicht im Juni auf, sondern erfolgt bis Ende September. Vielleicht auch ein Thema, das man zusammenfassen kann.

Bonsai schwierig? ……..

Ich glaube weiterhin, dass die Antwort Nein lautet.

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