EIBENKÄFER – EIN UNKALKULIERBARES PROBLEM  (DICKMAULRÜSSLER)

volwassen Taxuskever

Diejenigen, die sich mit der Eibe als Bonsai beschäftigt, haben sie vielleicht schon einmal gesehen. Ob als Käfer oder als Larve. Sobald diese Schädlinge erstmal da sind, muss man sich darüber im Klaren sein, dass Nichtstun für die Eibe tödlich ist. Die Monokulturen hier in den Niederlanden haben den Schädlingen die Möglichkeit gegeben, in unsere Gärten einzudringen. Ein Ort, an den sie vielleicht nie gekommen wären. Wer kennt sie nicht, die endlos erscheinenden Maisfelder. Was viele von uns nicht wissen: Gerade diese Monokulturen von Mais sind der Nährboden für eine Massenvermehrung von Schädlingen wie Zikaden. Mit den Zikaden kam auch der Eiben-Käfer, denn wo die Zikaden überleben können, kann auch der Eiben-Käfer überleben. Aber seien wir mal ehrlich: „Wer will schon tagein, tagaus das Gleiche essen?“ Das dachte sich wohl auch der Eiben-Käfer, als er sich auf die Suche nach Essbarem in seiner unmittelbaren Umgebung machte. Und Essbares fand der Eiben-Käfer in unseren Gärten. Prunus, Azalee, Hortensie, Efeu, Schneeball, Spindelsträucher und Eibe sind in fast jedem Garten zu finden. Ein Garten Eden für den Eiben-Käfer. Darüber hinaus hat der Eiben-Käfer auch die Unwissenheit der Gartenbesitzer genutzt, um sich massenhaft zu vermehren.

Entwicklungsstadien von der Larve bis zum Käfer

Der fast ausschließlich nachtaktive Eiben-Käfer kann bis zu 800 Eier pro Saison legen und benötigt dafür keinen Partner. Er kann 3 bis 5 Jahre alt werden. Sobald er Ende Mai, Anfang Juni als Käfer aus der Erde schlüpft, beginnt er sofort mit der Eiablage. (Die Eier werden bis September gelegt). Ende Juni schlüpfen die Larven aus diesen Eiern. Die Larven beginnen unmittelbar nach ihrer Geburt an den Wurzeln der Pflanzen zu fressen.

Wenn sich das Jahr dem Ende zuneigt und je nach Wetterlage etwa im November, kriechen die Larven tiefer in die Erde, um sich vor Nachtfrösten zu schützen. Dort verharren sie in einer Art Winterschlaf, entwickeln sich aber weiter. Im zeitigen Frühjahr verpuppt sich die Larve, und wie bereits erwähnt, schlüpft der Käfer im Mai aus ihr.

Wenn eine Eibe vom Eiben-Käfer besucht wird, verursacht er auf zweierlei Weise Schäden:

  • Schäden durch Larven, die die Wurzeln fressen
  • die vom Käfer angefressenen Nadeln

Was mit den Wurzeln passiert, wird meist erst sichtbar, sobald die Eibe umgetopft wird.

Wenn die Blätter vom Eiben-Käfer angefressen wurden, ist dies leicht zu erkennen. (obwohl dieses Schadensbild oft klein bleibt). Aus den Nadeln sind mondförmige Blattstücke herausgebissen worden. Wenn Sie eines der beiden Schadensbilder entdeckt haben, oder vielleicht beide, ist es höchste Zeit, dass Sie den Eiben-Käfer bekämpfen.

Biologische Bekämpfung mit Nematoden (Fadenwürmer)

Natürlich gibt es chemische Pestizide, um den Eiben-Käfer zu bekämpfen. Weil ich der Meinung bin, dass wir die Finger davon lassen sollten, möchte ich euch eine Bio-Methode vorstellen, die ich seit einiger Zeit erfolgreich anwende. Eine biologische Methode zur Bekämpfung des Eiben-Käfers ist die Verabreichung von Nematoden. Eigentlich sage ich es falsch. Mit Nematoden bekämpfen wir nicht den Eiben-Käfer, sondern die Larve, die sich von den Wurzeln ernähren.

Nematoden sind kleine schlangenförmige Lebewesen, die sich im Boden leben. Sie ernähren sich als Parasiten, indem sie in Larven verschiedener Insektenarten kriechen und ihre Eier darin ablegen. Dazu gehören auch die Larven des Eiben-Käfers. Bei der biologischen Bekämpfung mit Nematoden sollten Sie wissen, dass Nematoden UV-Strahlung nicht standhalten können. Direkte Sonneneinstrahlung sollte daher unbedingt vermieden werden. Ich führe die Methode also nur an bewölkten Tagen oder in der Abenddämmerung durch.

Zweitens ist es wichtig zu wissen, dass es verschiedene Arten von Nematoden gibt  Ich verwende ausschließlich kälteresistente Nematoden der Art „Steinernema kraussei“. Diese bleiben auch bei Bodentemperaturen zwischen 5 und 12 Grad aktiv. Sie eignen sich besonders für den Einsatz im zeitigen Frühjahr und gegen Ende des Herbstes.

Wie bekommt man Nematoden?

Nematoden können einfach über das Internet oder in den besseren Gartencentern bestellt werden. Nach Erhalt kann die Verpackung mehrere Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. (Nicht im Gefrierschrank!) Leider ist es nicht möglich, ein geöffnetes Paket wieder einzulagern. Die Plastiktüten MÜSSEN IMMER ein Verfallsdatum haben.

Da die Nematoden in mit Lehm gefüllten Plastiktüten geliefert werden, mischen sie sich  unter ständigem Rühren gut mit Wasser. Das Wasser sollte weder zu kalt noch zu heiß sein. Halten Sie sich also an die Beschreibung! Einmal mit Wasser vermischt, ist das Rühren immer noch ein Muss. Lassen Sie die Nematoden also nicht stehen, um eine Tasse Kaffee zu trinken. Verwenden Sie eine Gießkanne mit einer Brause, um die Nematoden zu verteilen. Es ist zu beachten, dass die Öffnungen der Brause ausreichend groß sind. Ansonsten bleiben die Nematoden in der Gießkanne zurück. Sie gießen dann nur noch Wasser.

Vor der Behandlung muss die Bodenmischung feucht sein. Auch in den 14 Tagen nach der Behandlung sollte die Bodenmischung nicht austrocknen. Die Larven des Eiben-Käfers bekämpft man am besten im zeitigen Frühjahr bis Anfang Juni mit Nematoden. Mitte Juli bis Ende Oktober ist auch möglich, die Außentemperatur sollte jedoch nicht zu hoch sein.

Die Wirkung der Nematoden hält unter den oben genannten Bedingungen 6 Wochen an. Wenn es viele Larven des Eiben-Käfers zu bekämpfen gibt, empfiehlt sich eine Wiederholung der Methode.

Den Käfer direkt zu bekämpfen ist viel schwieriger. Ich nutze den Instinkt des Käfers, der immer auf der Suche nach einem geschützten Plätzchen ist. Mit großem Vergnügen kriecht er unter toten Blättern, in welcher Form auch immer. Mit diesem Wissen achte ich darauf, dass möglichst wenig abgestorbenes Laub in unmittelbarer Nähe von Eiben liegt. Als nächstes stelle ich sogenannte Käferfallen auf. Dabei handelt es sich um nichts anderes als kleine Holzbretter, die auf der Unterseite mit einer Paste versehen sind, die Nematoden enthalten.

Der Käfer kriecht unter das Brett und kommt mit der Paste in Kontakt. Die Paste, mit den Nematoden bleibt am Käfer haften. Dann fressen sich die Fadenwürmer durch den Panzer des Käfers. Innerhalb von 2 bis 3 Tagen stirbt der Eiben-Käfer. Um die Fallen erfolgreich einsetzen zu können, ist es notwendig, dass die Außentemperatur für mehrere Stunden bei etwa 14 Grad liegt.

 Die Faustregel bleibt bestehen. Je früher Nematoden eingesetzt werden, desto besser.

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